Studieren in Bremen wird immer teurer und die Politik schaut zu!

Auch wenn die Studiengebühren seit Jahren abgeschafft sind, merkt man als angehender Ersti schnell, dass das Studium noch lange nicht kostenlos ist. Bevor man sich in die erste Vorlesung setzen kann, müssen erst Studierendenwerk, Semester- und Theaterticket, AStA-Beitrag und Verwaltungsgebühren bezahlt werden. Während vor fünf Jahren noch 261,10 € gereicht haben, müssen wir dieses Semester schon 382,67 € bezahlen.

Für viele Studierende ist der hohe Semesterbeitrag eine enorme Belastung und häufig nicht zu stemmen.

Natürlich, für das Geld bekommt man auch etwas. Mit dem Semesterticket kann man durch ganz Niedersachsen reisen, der AStA vertritt uns Studierende, das Studierendenwerk baut Wohnungen und betreibt die Mensa und der Verwaltungskostenbeitrag … Moment, was ist eigentlich dieser Verwaltungskostenbeitrag den das Land Bremen einzieht? Nichts anderes als eine versteckte Studiengebühr, die uns pro Jahr immerhin 124 € kostet und für die wir keine Gegenleistung erhalten.

Allgemeine Studiengebühren wurden aus gutem Grunde abgeschafft, denn Bildung sollte nichts kosten, sondern allen frei zur Verfügung stehen, ob Schule oder Uni. Man stelle sich nur vor, Eltern müssten für ihre Kinder einen „Verwaltungskostenbeitrag“ an die Schule zahlen – eine absurde Vorstellung. Warum also sollten wir Studierenden so etwas akzeptieren? Der Verwaltungskostenbeitrag gehört dringend abgeschafft! Das scheint auch bei der rot-grün-roten Landesregierung angekommen zu sein, immerhin soll laut Koalitionsvertrag geprüft werden, ob er abgeschafft werden soll. Bis jetzt sieht es jedoch so aus, als ob die Grünen das Thema auf die lange Bank schieben wollen.

Doch auch wenn wir für die anderen Teile des Semesterbeitrags eine Gegenleistung erhalten, werden die Kosten langsam zu einem ernsthaften Problem für viele Studierende. Vor allem das Semesterticket sticht hier als größter Kostenpunkt hervor, der auch am stärksten zum Ansteigen des Semesterbeitrags beigetragen hat. Die solidarische Finanzierung des Tickets sollte auf jeden Fall aufrechterhalten werden, jedoch wird sie zum Problem, wenn Studierenden sich teilweise ein Urlaubssemester nehmen müssen, um die Kosten noch stemmen zu können.

Es besteht dringender Handlungsbedarf gegen die immer größeren Kosten, die uns zum Semesterbeginn erwarten. Der AStA darf sich nicht nur – wie momentan – mit sich selbst beschäftigen darf, sondern aktiv auf die Landespolitik einwirken muss, um z. B. auf die Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrags zu drängen. Außerdem gäbe auch die Möglichkeit, die immensen finanziellen Rücklagen des AStA zu nutzen, um zukünftige Erhöhungen des Semesterbeitrags zumindest abzufedern.

Dieser Text stammt aus dem aktuellen Caféten-Kurier der linken Hochschulgruppe AfA – AStA für Alle an der Universität Bremen.
Die gesamte Ausgabe findet ihr hier als PDF. Alle weiteren Infos zu AStA für Alle findet ihr hier: http://www.asta-fuer-alle.info/

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