Hochschulen in Rot-Grün-Roten Zeiten

Was bringt R2G für die Studierenden?

Nachdem die Gefahr eines CDU-Bürgermeisters mit allen damit verbundenen negativen Konsequenzen erst einmal vom Tisch ist, war bei vielen Studis zunächst Aufatmen angesagt. Das angestrebte rot-grün-rote Bündnis heißt aber noch lange nicht, dass jetzt nur rosige Zeiten für uns Studis anbrechen. Deswegen haben wir für euch ein Blick in den Koalitionsvertrag geworfen und einige wichtige Punkte herausgesucht:

Was steht der Uni mit dem neuen Rot-Grün-Roten-Senat bevor? Bild: Studierendenwerk Bremen/Universität Bremen


Mehr Geld für alle?

Durchaus positiv fällt schon einmal auf, dass am Wissenschaftsplan 2025 festgehalten wird. Bei aller bereits geäußerten Kritik an diesem Plan, bedeutet dies vor allem mehr Geld für neue Gebäude, Sanierungen und dauerhafte Beschäftigungen. Das klingt natürlich erstmal gut, muss aber vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die Uni dadurch wettbewerbsfähig bleiben soll. Im Klartext heißt das nichts anderes, als ein Fokus auf die Exzellenzinitiative und weniger auf Vorhaben, die konkret allen Studierenden zugutekommen. Der Einsatz der Mittel und zusätzlichen Stellen muss deswegen durchaus kritisch begleitet werden!

Uni durchdigitalisieren!

Weiterer Schwerpunkt ist die Qualität der Lehre und Flexibilisierung des Studiums, für letzteres sollen vor allem digitale Möglichkeiten genutzt werden. Da wir schon länger mehr Online-Veranstaltungen und Videoaufnahmen von Vorlesungen fordern, sehen wir das nur positiv und können einigen Dozent*innen die versprochene hochschuldidaktische Weiterbildung nur ans Herz legen.

Verwaltungskostenbeitrag bleibt (vorerst)

Die Finanzierbarkeit ihres Studiums wird für viele Studierende immer mehr zum Problem. Neben dem Semesterbeitrag ist vor allem die Miete immer schwieriger aufzubringen, umso wichtiger ist deswegen der Neubau und die Sanierung von Studi-Wohnheimen. Das ist auch im Koalitionsvertrag vorgesehen, jedoch ist fraglich, ob die versprochenen 750 neuen Wohnheimplätze innerhalb von vier Jahren wirklich etwas ausrichten können oder nur Tropfen auf dem heißen Stein sind.

Negativ fällt auf, dass die Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrags anscheinend auf die lange Bank geschoben wurde. Plötzlich ist nur noch von “schrittweiser Abschaffung” die Rede, was wir wohl den Grünen zu verdanken haben, die schon seit längerem gegen eine finanzielle Entlastung der Studierenden sind (siehe Wahl-O-Mat). Zumindest sind wir wohl vor weiteren Erhöhungen geschützt.

Mehr Mitbestimmung

Der Koalitionsvertrag hält jedoch auch ein paar Überraschungen parat, so wird die Einführung der Viertelparität nach thüringischen Vorbild angestrebt, das uns Studierenden mehr Mitsprache in den Hochschulgremien verschaffen würde. Ein Vorstoß, den wir so deutlich tatsächlich nicht erwartet hätten, aber durchaus begrüßen!

Jetzt sind wir dran!

Insgesamt lässt sich also feststellen, dass die r2g-Koalition sich der Probleme an der Uni durchaus bewusst ist und bereit ist gegenzusteuern. Vor allem bei den finanzwirksamen Vorhaben bleibt aber fraglich, ob sie die Haushaltsverhandlungen überleben. Umso mehr wäre hier ein starker AStA in der Pflicht, die Interessen der Studierenden zu betonen. Das ist jedoch bei Fortführung der jetzigen AStA-Koalition stark zu bezweifeln.

Dieser Artikel kommt von der Hochschulpolitischen Liste AStA für Alle (AfA). Den vollständigen aktuellen Caféten-Kurier findest du hier. AfA setzt sich seit vielen Jahren für studentische Belange ein und hat dabei immer wieder Erfolge für die Studierenden erzielt, so z.B. der Erhalt der Psychologie, die Abschaffung der Prüfungsvorleistungen und die gesetzliche Verankerung einer Zivilklausel sowie die Abschaffung der Anwesenheitspflicht.
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